Freitag, 15. Februar 2008

Pilgerwagen B

30 Jahre Erfahrung mit 10kg Rucksacktragen über 30Km auf Zeit, etwas lädierte Knie, Rückenprobleme und dem männlichen Hang es mir bequemer zu machen auf meinem Camino, brachten mich auf den Gedanken des rollenden Begleiters.
Da mir die kaufbaren Weitwanderbegleitwägelchen viel zu teuer sind, war ich als Handwerker gefordert. Ein Ausverkaufstrolley(15€) war meine Basis.

Vom Prinzip her ist mein Pilgertrolley aufgebaut wie der Typ A. Einachsig mit 2 geschäumten(kein Plattfuß) und unbedingt kugelgelagerten Rädern für Kinderwagen und 2 Zugholmen.
Meine größeren Räder machten aber gleich eine Verschiebung der Steckachse notwendig. Das Gestell musste dann noch auf flugtaugliche 75cm gekürzt.
Ein halbes Jahr ständiger Testläufe erbrachte den jetzigen Endstand. Die normale Spurbreite beträgt 50cm. Eine schmale Ausklappachse gibt die Möglichkeit, nach Radumstecken, mit Schmalspur (ca. 16cm )auch auf längeren sehr schmalen Wegpfaden den Trolley zu ziehen. Ob diese Option notwendig ist wird der Weg zeigen. Die seitlichen Wanderstockhalterungen sind mit Klettband befestigt. Ein Wanderstock ist mit Stativkopf für die Kamera ausgerüstet worden.
Das ist sehr hilfreich bei Panoramaaufnahmen und Selbstauslöseraufnahmen. Zur Mehrfachnutzung ist auch die olive faltbare Isounterlage(aus dem Militärshop) für die Siesta oder einfach nur so mal als Sitzkissen. Bei der gewählten Tasche wird sich zeigen wie caminotauglich sie ist. Sie ist mit einem Rucksack-Not-Tragesystem versehen, welches ich hoffentlich nicht brauchen werde. Die große bequeme Taschenöffnung für die gezielte leichte Be- und Entladung (Wie bei den Ortler-Typen - sind noch besser) ist mit Reißverschluß versehen ( mögliche Fehlerquelle).Ein zusätzliches Topfach ergänzt das Ganze noch sehr gut. Die seitlichen Zugholme sind mit handelsüblichen Rohrschellen aus dem Heizungsbau am Trolley befestigt.
Für die Zugholme wurde ein altes Paar Alpine Wanderstöcke, ausziehbar, umgebaut. Je Holm wurde der Handgriff entfernt und in dieses einschiebare Rohr ist eine passgenaue Gurtbefestigungspeitsche aus einem alten Auto eingeklebt worden. Das Gurtschloß wurde am Hüftgurt befestigt. So kann das Tragesystem einfach angelegt werden und dann anschließend einfach mit der Trolley verbunden werden. Erst klicken dann gehen. Ebenso schnell geht die Abkoppelung. Das kann ja manchmal notwendig oder sehr hilfreich sein. Der Hüftgurt stammt von Fjellpulken(Globetrotter). Das Blinkrücklicht am Gurt dient der Sicherheit.


Vorteil: Zu jeder Zeit sind beide Hände frei. Für Wanderstöcke, Fotoapparat, etc. Bei engem Hüftgurt ist ein Umkippen des Trolley nicht möglich. Flugtauglich, herbergstauglich, als Nottrockenständer verwendbar, standsicher

Nachteil: leichte Vor und Zurück-Schaukelbewegung je nach dem wie eng der Hüftgurt am Körper liegt. Mich stört es jetzt nicht mehr.

Kosten: Ich habe für diesen Trolley ohne Tasche, Isomatte, und Wanderstöcken aber mit neuen Rädern, ca. 80 € bezahlt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Frage zu deinem Wagen,

wäre interessant, mit welchem Kleber die Gurtschlösser eingeklebt worden sind.
Anton-Josef